Buch von Samuel und Bella Spewack
Musik und Gesangstexte von Cole Porter
„Kiss me, Kate“ ist in!
Der Musical-Klassiker mit unvergesslichen Hits wurde 2000/2001 am Broadway und in London jeweils als Beste Musical-Wiederaufnahme ausgezeichnet. Zurzeit läuft das Musical u. a. in Berlin, Wien, Magdeburg, Luzern, Dresden, Hannover oder Bad Hersfeld.
Peter Lund hat eine gelungene Neufassung geschaffen, die insgesamt spritziger, frivoler und direkter ist.
Wenn sich auf und hinter der Bühne Rolle und Privates vermischen, sind Komplikationen vorprogrammiert. So geht es auch Fred Graham, dem Leiter einer finanziell angeschlagenen Theatertruppe. Mit einer musikalischen Version von Shakespeares Komödienklassiker „Der Widerspenstigen Zähmung“ will es Fred noch einmal wissen. Dass er allerdings die Titelrolle der widerspenstigen Kate mit seiner Ex-Frau Lilli, dem ehemaligen Star der Truppe, besetzt hat, ist nicht unpikant – zumal er selbst den ‚Frauenzähmer’ Petruchio gibt und seine derzeitige Flamme Lois die zweitgrößte weibliche Rolle spielen lässt.
Ziemlich schnell wird jedoch klar, dass es wieder heftig zwischen Lilli und Fred knistert. Als aber ein Lois zugedachtes Bouquet von Fred fälschlicherweise bei Lilli landet, kommt es zu diversen amourösen Missverständnissen und (im wahrsten Sinne des Wortes) schmerzhaften Schwierigkeiten. Für zusätzliche Turbulenz sorgen zwei Spielschulden eintreibende Gangster, die nicht nur Lillis sofortige Abreise verhindern wollen, sondern auch erstaunliche Kunstbeflissenheit an den Tag legen – ganz nach dem Motto: Schlag nach bei Shakespeare!
Wie die schwelende Liebesbeziehung zwischen der widerspenstige Lilli/Kate und ihrem raubeinigen Fred/Petruchio am Ende ausgeht, amüsiert das Musicalpublikum schon seit der New Yorker Uraufführung von „Kiss me, Kate“ 1948. Dank Cole Porters eingängiger Evergreens und spritziger Texte, dank der unwiderstehlichen Tanznummern und quirlig-komischen Bühnenhandlung ist und bleibt „Kiss me, Kate“ ein Dauerbrenner auf den Musicalbühnen dieser Welt, der nichts von seinem ursprünglichen Charme eingebüßt hat.